Christian Stratmann erblickte im Februar 1951 im ostwestfälischen Verl das (Mond)licht der Welt und wurde mit bzw. trotz acht Geschwistern groß geworden. Und zwar genau 1 Meter 78. Nach Vollendung dieses physischen Prachtmaßes ging sein geistiges Wachstum weiter, wenn auch zunächst gebremst. Er drückte die Schulbank, aber nicht allzu fest. Und das Studium der Sozialwissenschaften an der Uni Duisburg ließ er sozialverträglich leise ausklingen. Unentschlossen-entschlossen nahm Christian Stratmann den zweiten, dritten und vierten Bildungsweg: Er bildete sich im Jahreszeiten Verlag „Leserkreis Daheim“ von 1978 bis ‘94 vom „Tellerwäscher“ zum Bereichsleiter Neue Bundesländer fort. Bildete 1995 mit seinem Bruder Dr. Ludger Stratmann (1948 - 2021) das Europa-Haus in Essen. Bildete 1999 als Lehrbeauftragter für Kulturmanagement an der Fachhochschule Gelsenkirchen die Kulturträger von morgen aus. Und bildet sich auf seine vielfältigen Auszeichnungen wie z.B. das Bundesverdienstkreuz am Bande und "Bürger des Ruhrgebiets" ein bisschen was ein.
Im Januar 2004 eröffnete Christian Stratmann im ehemaligen städtischen Saalbau den Mondpalast von Wanne-Eickel als Deutschlands größtes Volkstheater mit 500 Sitzplätzen. Damit und der Premierenkomödie "Ronaldo & Julia" schaffte er es auf Anhieb sogar zu Uli Wickert in die "Tagesthemen". Stratmanns Idee war es, Wanne-Eickel etwas zu geben, was niemand dort erwartet - einen Palast. Schließlich steht Wanne-Eickel in Deutschland für alles, was als „typisch Ruhrgebiet“ angesehen wird, und gleichzeitig für diesen unvergleichlich trockenen, ehrlichen und immer ein bisschen respektlosen Humor der Region. Parallel dazu knüpfte er mit dem Namen an den alten Schlager "Nichts ist so schön wie der Mond von Wanne-Eickel" von Friedel Hensch & den Cypries an. Es war die damalige Herner Kulturdezernentin Dr. Dagmar Goch, die Stratmann aus heiterem Himmel anrief und ihn auf das leerstehende Gebäude aufmerksam machte. Ein Besuch vor Ort reichte aus, um ihn zu überzeugen. Seitdem haben sich mehr als eine Million Menschen im Mondpalast von Wanne-Eickel köstlich amüsiert.
Die Philosophie des Christian Stratmann ist gar nicht so einfach zu formulieren. Er verstehe sich als Gastgeber. Sein Ziel ist es, Gästen unvergessliche Erlebnisse zu schenken. Diese Philosophie entspringt nicht so sehr im Kopf, sondern im Bauch. Aus dem Gespür für das, was das Ruhrgebiet an liebenswerten und unverwechselbaren Eigenheiten hat. Und für das, was ihm noch fehlt: nämlich voll viel Vergnügen! So entstand der Mondpalast als bisheriger Höhepunkt der Stratmannschen „Umlaufbahn“. Ein Volkstheater, in dem sich die Menschen wiederfinden, weil sie dort mit viel Liebe und Respekt auf die Schippe genommen werden.
Im Oktober 2009 eröffnete Christian Stratmann den RevuePalast Ruhr in Herten, Deutschlands einziges Travestietheater "auf Zeche". Das denkmalgeschützte Gebäude der ehemaligen Zeche Ewald bietet eine unvergleichliche Kulisse für internationale Shows, die das Ruhrgebiet über seine Grenzen hinaus strahlen lassen. Stratmann liebt diese wunderbaren Orte, die dem „Homo Ruhriensis“ Identifikationsmöglichkeiten geben und allen Nicht-Ruhris die Gelegenheit, sich im Pott großartig zu amüsieren - zwischen Trinkhalle und Zeche, Schalke und Strukturwandel. Der RevuePalast Ruhr bietet den passenden Rahmen für mitreißende Showabende voller Musik, Glitzer, Glanz und Glamour. Inszeniert werden sie von Profis wie Show-Regisseur Ralf Kuta - mit Witz, Charme und unerschöpflicher Kreativität. Seitdem hat sich das Haus weit über die Grenzen des Ruhrgebiets einen Namen für niveauvolle Theatertravestie gemacht und gilt als eine der gefragtesten Event-Locations der Region. Viele Jahre lang sendete der ARD Sportschau-Club nach wichtigen Fußballereignissen aus der kultigen UntertageBar im Basement des Palasts.
Für sein Engagement als Theatermacher, Gastgeber und Unterstützer wohltätiger Einrichtungen wurde Christian Stratmann vielfach ausgezeichnet: